Das war sie nun fast, die Hochzeitssaison 2014 … auch wenn in diesem Jahr noch die eine oder andere Hochzeit ansteht, im Winter wird es ruhiger… Zeit, etwas mehr Zeit, sich über das Gewesene Gedanken zu machen und sich neuen Projekten zu widmen.
Die nächste Saison kommt, ich merke es an den vielen Anfragen und Buchungen für das nächste Jahr – der Ordner mit den Verträgen füllt sich und eigentlich könnte ich mich, einen Espresso schlürfend, zufrieden lächelnd in die Ecke setzen … aber das ist es nicht… ich hoffe, dieser Zustand wird sich nie einstellen…
Zufrieden sein mit dem was man erreicht hat, ist eine gute Sache, aber dabei stehen bleiben geht nicht… Mit der Fotografie ist es so wie mit einem unendlichen Labyrinth… Du öffnest eine Tür, um festzustellen, dass dahinter noch viele andere Türen versteckt sind….
Das Winterhalbjahr ist daher auch eine gute Zeit, seinen Horizont zu erweitern und sich weiter zu bilden – da kam die Ankündigung des Workshops mit Sam Hurd im Heidestudio von Steffen “Stilpirat” Böttcher gerade zum richtigen Zeitpunkt.
Sam kommt aus Washington DC und ist in den Staaten ein erfolgreicher Hochzeitsfotograf – seine Preise sind beeindruckend und wenn man auf seine Seite schaut, stellt man fest, dass er schon viele prominente Nasen vor seiner Linse hatte – George Clooney ist nur einer von denen..
naja.. also packte ich Anfang November meinen Kram ein und auf gings nach Buchholz.
Es ist immer ein besonderes Erlebnis zu Steffen ins Heidestudio zu fahren, in der Vergangenheit waren das immer Tage, die mich nachhaltig geprägt haben und die mir in meiner fotografischen Entwicklung einen Schub versetzten… meine Erwartungshaltung war auch diesmal entsprechend groß … und so fuhr ich in aller Herrgottsfrühe mit einen wunderschönen Sonnenaufgang zu meiner Linken und der neuen Prince-CD im Player gut gelaunt die A1 in Richtung Süden.
Zusammen mit 16 anderen Fotografen lauschten wir dann Sams Ausführungen – der erste Teil war recht theoretisch, es ging um alles Mögliche … von der Akquise der Kunden, über das Marketing, das Pricing bis hin zu fototechnischen Themen… richtig gespannt war ich auf den praktischen Teil am Nachmittag… nunja… Sam hat uns einige seiner Techniken gezeigt und es war interessant zu sehen, wie er agiert …. von der Idee, selbst einiges gleich richtig auszuprobieren, konnte man sich jedoch schon wegen der relativ großen Anzahl der Teilnehmer weitestgehend verabschieden… viel mehr als ein paar making-of-Bilder waren kaum möglich, darum ging es aber auch nicht wirklich. Hören, Sehen und Begreifen ist wichtiger und einiges habe ich sicher mitgenommen – Ausprobieren kann man das Gesehene ja immer noch bei den nächsten Shootings
Danach zeigte uns Sam seinen Workflow in der Bildbearbeitung – dieser Teil war zwar spannend, aber bis auf einige Feinheiten und ein paar kleine Kunstkniffe war da nicht viel Neues dabei.
In der letzten Woche habe ich einige von Sams Techniken mal ausprobiert und ich bin mir sicher, dass das eine oder andere davon auch in meine Hochzeitsreportagen mit einfliessen wird, auf der anderen Seite habe ich beim Workshop ein paarmal das Gefühl gehabt .. OK Sam, das ist Dein Stil, was ich davon wirklich mitnehme, wird sich zeigen.
Diesmal war es irgendwie etwas anders, als ich spät abends nach einem gemeinsamen Besuch beim Italiener nach Hause fuhr… dieses YEAH – Gefühl , dass ich zum Beispiel nach dem Hochzeits-Workshop vor knapp 2 Jahren bei Steffen Böttcher hatte, wollte sich irgendwie nicht so richtig einstellen.
Vielleicht kommt das diesmal später.
Ich habe das alles erstmal in mich aufgenommen und es war zusammen gefasst ein guter Tag – mal zu sehen, wie andere Hochzeitsfotografen arbeiten, neue interessante Kollegen kennen gelernt und über das eine oder andere Thema geschnackt, ein paar wertvolle Infos bekommen und neue Kontakte geknüpft… Unbezahlbar.
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