April 2014: vier Tage Kurztrip nach Budapest,
mit Budapest verband ich immer Erinnerungen aus meiner Kindheit,
ja DAMALS: eine Reise mit der Familie, die zunächst einmal mit 2 Tagen Fahrt im Trabant anfing und dann mit dem Besuch bei Andrea, einer langjährigen Freundin meiner Mutter, weiter ging – es war eine dieser gr0ßen Familienurlaube, die man wohl nie vergessen wird, an die man nur positive Erinnerungen hat – damals brauchten wir 2 Tage, um nach Budapest zu reisen – heute ist es nur ein Katzensprung von 1,5 Flugstunden.
Ich war gespannt auf diese Stadt – ob meine sicherlich durch die lange Zeit verklärten Erinnerungen sich irgendwie wiederholen würden… schliesslich sind über 30 Jahre vergangen seitdem… Nunja – dass Ungarn nicht zu den reichen Nationen der EU gehört, war mir klar und was in den letzten Monaten über unsere Medien so über Ungarn berichtet wurde, war auch nicht unbedingt so erfreulich – wenn ich da an die erzkonservative gerade wieder gewählte Regierung denke, deren Ansichten über Presse und Meinungsfreiheit irgendwie so gar nicht zu Europa sondern vielmehr zu Stalin & Co. passen …. aber wie heißt der Spruch: Weltanschauung kommt auch von Welt anschauen…
also Augen auf: … die Fahrt vom Flughafen in die Stadt war dann auch schon sehr ernüchternd… wenn man nach links und rechts in die Seitenstraßen schaut, dann kam ich mir so etwas zurückversetzt vor…. dieses Stadtbild kannte ich… alte kaputte Fassaden, marode Plattenbausiedlungen und davor die neuen bunten Werbebanner für jede Art von Getränken, Mobilfunkanbietern, Kaffeemaschinen und Damenstrumpfhosen… so in der Art der ostdeutschen Großstädte kurz nach dem Beitritt in die vermeintlich freie, schöne neue Welt…
ziemlich viel kaputt… die alte Welt lässt grüßen und grinst dreckig aus dem Grab… die neue hat schon mal ein paar Konsumartikel vorausgesendet …zur Beruhigung der Massen… und schickt ansonsten schon mal einen Entschuldigungszettel…
dann kommst Du an großen Einkaufscentern vorbei… alles da… OBI, C&A, das dänische Bettenlager, Deichmann und MediaMarkt… na Klasse… … weiter hinein in die Innenstadt… ab ins Hotel und dann raus… Metro fahren, durch die Gegend rennen…
irgendwas war anders als in meinen Erinnerungen an Budapest… mal abgesehen von den neu gestrichenen Fassaden in der Innenstadt, den Schaufenstern usw. …. am Ende des ersten Tages hatte ich das Gefühl, irgend etwas stimmt mit den Leuten nicht…
sehr selten siehst Du mal entspannte glücklich wirkende Leute, alle irgendwie mit gesenktem frustrierten, leeren, traurigen Augen… selbst bei vielen jungen Leuten… klar – nur ein örtlich und zeitlich begrenzter und natürlich sehr subjektiver Eindruck,
aber irgendwas stimmt da nicht…
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